In der Produktion werden vermehrt vorgelagerte Fertigungsschritte ausgegliedert, an Fremdunternehmen vergeben oder in andere Länder verlagert. Hierdurch entsteht jedoch gleichzeitig ein Steuerungsaufwand um beide Fertigungsstufen miteinander zu verbinden, vor allem wenn die Nachfrage der nachfragenden Stufe schwankt oder in großen Losgrößen gefertigt wird. Werden Kanban-Systeme zur Steuerung eingesetzt, wird häufig vorausgesetzt, dass Nachfrage und Produktion stabil sind. Die Kanban-Kreisläufe müssen deshalb zunächst so dimensioniert werden, dass eine zuverlässige Materialversorgung bei möglichst geringen Beständen gewährleistet ist, die die Stabilität von Prozessen und Nachfrage geeignet berücksichtigt.  

Im Rahmen der Diplomarbeit sollen deshalb zunächst die derzeitigen Prozesse und die gegebenen Parameter bei der Federversorgung von Freudenberg in Deutschland und dem Werk in Ungarn analysiert werden. Basierend auf dieser Analyse soll die Auslegung des Kanban-Kreislaufs und die Implementierung erfolgen. Die Implementierung wird durch eine Untersuchung zur Auswirkung des Steuerungsmechanismusses auf die jeweiligen Bestände in Deutschland und in Ungarn abgeschlossen.

Gleichzeitig wird die Auswirkung der eingesetzten Steuerung auf die Stabilität des Prozesses bei schwankender Nachfrage anhand eines Modells untersucht. Hierzu wird zunächst Stabilität an sich sowie ein geeignetes Maß zur Bewertung der Stabilität definiert. Anschließend wird mit diesem Kriterium untersucht, welche Parameter die Stabilität wie beeinflussen und in wiefern diese sich untereinander beeinflussen bzw. voneinander abhängig sind. Abschließend kann so beurteilt werden in wie weit Prozesse mit einer Kanban-Steuerung bei schwankender Nachfrage stabil gesteuert werden können.