Aufgrund des Erfolges schlanker Produktionssysteme werden diese in den letzten Jahren auch in Europa vermehrt eingeführt. Typischerweise wird bei der Einführung zunächst die Fertigung nivelliert und Auswirkungen auf diese betrachtet. Die Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette werden jedoch nicht oder nur am Rande berücksichtigt. Ziel der Arbeit ist es, die Auswirkungen einer solchen Einführung vor allem im Hinblick auf die Auswirkungen auf vor- und nachgelagerte Stufen zu untersuchen. Hierzu wird zunächst ein Überblick über die aktuelle Literatur zum Thema Nivellierung und deren Auswirkungen, sowohl auf die betrachtete, als auch auf vor- und nachgelagerte Stufen, erstellt. Es werden verschiedene Einflussfaktoren auf eine Wertschöpfungskette dargelegt und anhand eines Modells werden die Auswirkungen eines nivellierten Fertigungssystems auf bestimmte Kenngrößen der Wertschöpfungskette wie z.B. Bestände, Wiederbeschaffungszeit, Durchlaufzeit usw. untersucht. Weiterhin werden die Auswirkungen einer Nivellierung auf Bestände in den vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette, sowie die Gestaltung der Anlieferzyklen in Verbindung mit den Produktionszyklen analysiert und Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei werden interne und externe Zulieferer in der Betrachtung berücksichtigt und die Anbindung der Lieferanten an eine Fertigung beurteilt. Als Praxisbeispiel dient die aktuelle ABS-Elektromotorenfertigung der Robert Bosch GmbH in Bühl. Modellbasiert wird ein Vergleich einer Pull-Nivellierung mit einer Push-Nivellierung durchgeführt. Dabei werden Unterschiede herausgestellt und diese beurteilt. Weiterhin findet ein Abgleich der Ergebnisse mit der Praxissituation statt.