Konsolidierungs- und Verpackungsbereiche stellen in Distributionszentren nach dem Prozess Lagern und Kommissionieren mit einem Anteil von 26 % der Gesamtkosten den zweitgrößten Prozess dar. Betrachtet man den Anteil des Konsolidierens und Verpackens an der Arbeitszeit, wächst dieser sogar auf 30 % an, wohingegen die Bedeutung des Prozesses Lagern und Kommissionieren abnimmt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Verpackungsbereich häufig ein Bereich mit einem hohen Anteil an manuellen Tätigkeiten ist. Während dem Prozess Lagern und Kommissionieren in der Literatur und Forschung bereits viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, wird der Verpackungsbereich bisher nur selten betrachtet. An diesem Punkt setzt diese Arbeit an. Basierend auf einer detaillierten Literaturrecherche zum Thema der Versandverpackung sowie auf bei Industrieunternehmen gesammelten Erfahrungen sind in dieser Arbeit in einem ersten Schritt ereignisgesteuerte Prozessketten hinsichtlich des Ablaufs des Verpackungsprozesses zu definieren. Diese Arbeiten dienen als Grundlage sowie zur Abgrenzung des betrachteten Spektrums. Hierauf aufbauend ist anschließend eine aufgabenorientierte, allgemeingültige Strukturierung für Versandverpackungsbereiche zu erarbeiten. Hierbei werden die Start- und Endzustände so gewählt, dass der daraus resultierende Aufwand vergleichbar ist. Die Logik muss daher unabhängig von der technischen Umsetzung sein, mit welcher der Endzustand hergestellt wird. Da jedoch die technische Realisierung ein wesentliches Merkmal ist sowie großen Einfluss auf Kosten, Prozesse und Abläufe hat, ist darüber hinaus eine strukturierte Technikdokumentation zu erstellen. Mit dieser sollen Anforderungen ableitbar sein sowie gezielt Systeme mit gleicher oder verschiedener technischer Realisierung vergleichbar werden. Abschließend ist eine Prozesslandkarte zu erstellen, anhand derer auf einen Blick erkannt werden kann, welche Abläufe im betrachteten Versandverpackungsbereich existieren sowie welche Zusammenhänge zwischen diesen bestehen.